Nachdem Mister X (der in meinem Gesuch steht) abgereist war, hatte ich noch das Büffett des Vorabends abgeräumt und die Platten, worauf sich noch die Meeresfrüchte gestapelt hatten, waren leer und sauber. Ich dachte an die Tage, die ich hier in dem Hotel verbracht hatte und wie geil die Nächte mit meiner Affäre gewesen waren. Doch ich musste jetzt endlich die Gedanken hinten anstellen und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Als ich vor zwei Jahren in LA angekommen war, hatte ich gleich einen Job bekommen und nachdem ich auch noch das Catering unterstützte, konnte ich auch die Wohnung bezahlen die ich mir angemietet hatte. Doch jetzt kehrte ich ins hier und jetzt zurück, da mein Handy leutete. Ich nahm das alte Blackberry heraus und erkannte den Namen meiner Schwester auf dem Display. Seufzend haderte ich einige wenige Momente damit, ob ich annehmen sollte doch ich tat es dann doch. "Hey Maddison, alles klar bei dir?" fragte ich und hoffte, dass niemand gestorben war, denn weswegen sollte sie sonst anrufen!?

Wie immer berichtete mir Maddison wie erfolgreich sie doch war und wie sie von allen umschwärmt wurde. Sie war einfach diejenige die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden und ich hatte nur den silbernen bekommen. Ewig die Zweite zu sein und immer unter Druck gesetzt zu werden ebenso die Glanzleistungen meiner Schwester nach zu machen, war das Schlimmste in meiner Jugend gewesen. Jetzt aber hatte ich mein eigenes Leben und genoss es wahrhaftig. "Das freut mich für dich" gab ich nur zurück und war irgendwie enttäuscht keine Todesmeldung bekommen zu haben. Doch dann fügte sie den letzten Satz hinzu und in meinem Herzen wurde es warm. Ich sehnte mich sogleich nach ihr und ich musste mich auf einen der Stühle setzen um tief durch zu atmen. Sie war früher immer da gewesen als es donnerte und ich mich fürchtete. Mady hatte mir bei Aufgaben geholfen oder mich getröstet, da sie es schon verstanden hatte warum Mom und Dad immer weg waren. Auch wenn ich immer nach ihren Maßstäben gemessen wurde, war sie für mich da, wie konnte ich das bloß vergessen!? "Maddy,....es ist viel passiert seit damals,...." fügte ich noch hinzu und machte noch einen tiefen Atemzug. "Du fehlst mir ebenso und ich würde dir gerne meine Bude hier in Los Angeles zeigen, du glaubst nicht wie cool es hier ist. Ich hatte dieses Wochenende einen tollen Catering Job und da hab ich einen wahnsinns geilen Typen kennen gelernt. Naja egal,.....was hältst du davon, wenn ich mal vorbeikomme? Kann ich bei dir auf der Couch schlafen?" fragte ich, da ich nicht mehr in Maddys Kreisen verkehrte, war meine Aussprache zu einem Slang geworden.

"Maddy, wir können immer noch quatschen wenn ich bei dir bin. Ich pack schnell meine Sachen und mach mich auf dem Weg. Ok?" fragte ich noch schnell und nahm meine Tasche unter dem Tisch hervor. Dann erhob ich mich und rannte bereits nach unten, wo mein schwarzes Auto stand. Ich stieg ein, startete den Motor, was Maddy noch mitbekommen konnte und ich grinste mir eines. "Klar ich versuchs,....du ich bin gleich auf dem Highway,.....stell mir ne Cola kalt und besorgst du mir ne Packung Count Chocula? Du weißt ja, dass ich deine Lucky Charms nicht so gern mag" sagte ich noch und raste über die Straße in Richtung Long Beach. "Ich leg jetzt auf,....bin in zirka vier, fünf Stunden bei dir. Biste in der Firma noch? Vielleicht schaff ich es dich abzuholen!?"